Für große, mittlere und kleine Unternehmen: Compliance & Sorgfaltspflicht

24.08.2016

Compliance ist ein sensibles Thema. Die Hauptmotive für die Einführung und Überwachung von Complianceregeln beruhen auf gesetzlichen Vorgaben und unternehmenspolitischen Richtlinien. Auch Geschäftsethik spielt eine wichtige Rolle.

Ein Chief Compliance Officer ist in Großunternehmen der Leiter der Abteilung Compliance, oftmals auch gleichzeitig Leiter Fraud & Risk Management. Die Verantwortung eines CCO ist groß und oft mit hohem eigenen Risiko behaftet. In der Regel wird der CCO von einem Stab hochqualifizierter Mitarbeiter unterstützt, den Compliance Officers und Risk Analysts.

Compliance Management ist die Überwachung der Regeltreue eines Unternehmens bzw. die Gesetzestreue, mit welcher die Compliance Prozesse implementiert und eingehalten werden. Die Geschäftsethik eines Unternehmens spielt eine große Rolle in der Vertrauenswürdigkeit eines Konzerns oder auch kleiner Unternehmen.Fast jedes zweite Unternehmen wird nach repräsentativen forensischen Erhebungen Opfer eines Wirtschaftsdelikt.

Complianceüberwachung in Mittelstandsunternehmen

Der Mittelstand hat oftmals nicht die Mittel, eine eigene Compliance Abteilung aufrechtzuerhalten. Dies bedeutet nicht, dass man dort keine Compliancekultur pflegen kann. Was in großen Unternehmen Teil der Compliancekultur ist, nämlich dass jeder Mitarbeiter ein Training absolvieren muss, um das Bewusstsein für Complianceziele und Compliancerisiken zu wecken oder zu stärken, kann auch in kleineren Unternehmen durchgeführt werden. Schließlich sollte es zum Standardwissen eines jeden Mitarbeiters gehören, dass kleine Geschenke nicht die Freundschaft erhalten, sondern aus Gründen der Geschäftsethik weder verteilt noch angenommen werden sollten wenngleich man hier Vernunft walten lassen und durchaus Unterschiede machen kann, es kommt auf den Wert eines Geschenks an. Die Complianceziele sind eindeutig, die Prozesse und Einzelheiten müssen jedoch erst erlernt werden.

Unter Einhaltung der jeweiligen Gesetzeslage erstellt ein Unternehmen ein Complianceprogramm zur Verhütung von, unter anderem, Wirtschaftskriminalität, Geldwäsche, Geldfluss zu kriminellen Organisationen und Terrorismus. Eine Complianceorganisation ist hingegen eine unabhängige Organisation zur Überwachung der Regeltreue im Unternehmen. Ein seriöses Großunternehmen wird sich nebst staatlichen Prüfungen auch nicht gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen unterziehen und mit Complianceorganisationen zusammenarbeiten, um ein ständig aktuelles Complianceprogramm vorweisen zu können. Nicht zuletzt ist dies im Interesse des Unternehmens. Zu viele Geschäfte werden ohne ausreichende Prüfung abgeschlossen und können, neben finanziellen Verlusten auch weitreichende rechtliche Folgen haben.

Die Sorfgaltspflicht eines Unternehmens umfasst vielerlei Complianceprozesse, z.B. Due Diligence Complianceaktivitäten, die Prüfung neuer Kunden und die regelmäßige Prüfung von Bestandskunden sind nur einer der Standardprozesse. Die International Chamber of Commerce, ICC, gibt insbesondere zum Handel mit internationalen Partnern Richtlinien vor. Hierbei geht es um das Verhindern von Wirtschaftskrimininalität und anderen illegalen Aktivitäten und auch um Anliegen wie, die Ausbeutung von Arbeitskräften zu eradizieren. Weltweit ist der Sklavenhandel immer noch aktiv, in manchen Ländern landen die Opfter in Fabriken, als billigste Arbeitskräfte.

Auch die Bekämpfung von Korruption ist ein Thema bei der ICC. Korruption findet weltweit statt, sie ist nicht regional begrenzt, daher ist Vorsicht und Sorgfalt sowohl im nationalen wie internationalen Handel geboten.


Zunehmende Gefahr für Vermögende (HNWI, UHNWI): Entführungen, Kidnapping, Menschenraub, Freiheitsberaubungen, Erpressungen und Lösegeldforderungen

26.07.2016

Die richtige und praxiserprobte Vorbeugung gegen Entführungen, ist eine der Hauptmaßnahmen für wohlhabende Personen und Familien, um das Risiko bestmöglich reduzieren oder gar ausschließen zu können.

Natürlich denkt man zunächst bei Kidnapping- und Entführungsfällen an die hohen Lösegeldforderungen die von den Entführern gestellt werden. Manche mögen nun auch denken, dass es bei den Vermögenden ja nicht unbedingt die Ärmsten trifft und diese sich das doch wohl schon irgendwie leisten können oder gar diesbezüglich eine entsprechende K&R Versicherung abgeschlossen haben und somit selbst gar nicht zahlen müssen. Das ist ein wenig zu kurz gegriffen und trifft den Schaden den solch ein Negativereignis anrichtet nur zum Teil. Neben dem finanziellen Schaden muss man auch immer den psychischen Schaden mit berücksichtigen, den so ein Negativereignis mit sich zieht; sowohl für den/die Entführten als auch für die Familienangehörigen.

Auch Personen, die weder wohlhabend sind noch im öffentlichen Leben stehen, können ebenfalls Opfer einer Entführung werden; dies geschieht öfter als man denkt und es die Öffentlichkeit mitbekommt. Solche Fälle werden nämlich nicht wie der aktuelle Fall „Bernie Ecclestone“ (Entführungsopfer: Schwiegermutter Aparecida Schunk Flosi) in die Öffentlichkeit hineingetragen und von den Medien regelrecht ausgeschlachtet (Stand: 26.07.2016).

Dennoch ist es offensichtlich ein primäres Risiko für Persönlichkeiten, die in der Öffentlichkeit stehen und/oder über sehr viel Geld und Vermögen verfügen; wie die HNWI´s (High Networth Individuals) bzw. UHNWI´s (Ultra High Networth Individuals).

Entführungs- bzw. Kidnap & Ransom Response

Eine Entführung ist immer eine psychische Tortur für den bzw. die Entführten. Das Opfer weiß oft nicht den Hintergrund der Entführung, ob es bereits eine Lösegeldforderung gibt, wie die Angehörigen auf die Forderung und Situation reagieren oder ob andere Motive verantwortlich bzw. der ausschlaggebende Grund sind. Das Schlimmste allerdings ist, die Unwissenheit, ob man die Entführung lebend überstehen wird. Der bzw. die Entführer hingegen haben ein ganz klares Motiv und Ziel vor Augen. Es geht in der Regel um Geld; es ist ein Geschäft … nicht mehr und auch nicht weniger. Im Rahmen der Entführungs- und Kidnap & Ransom Response beschäftigt man sich mit dem Entführer, dessen Forderung(en), seinen Motiven sowie dessen Psyche und Denkweise. Man steigt in die Lösegeldverhandlungen und Verhandlungen hinsichtlich anderer Bedingungen wie Geldübergabe, Sicherheit und Unversehrtheit des Opfers, Beweise für die Unversehrtheit (Proof of Life) u.v.m. ein. All dies sind Handlungen, die nur erfahrene Verhandlungsführer durchführen können und auch sollten. Auch wenn die Drohung seitens der Entführer im Raum steht, dass keine Polizei oder sonstige Akteure (auch private Sicherheitsexperten) hinzugezogen werden sollen, so wäre dies ein grober fahrlässiger Fehler. Der bzw. die Entführer haben i.d.R. ein ureigenes Interesse an der sicheren Übergabe des Entführungsopfers, sobald die Forderungen erfüllt sind. Sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, so wird er vermutlich das Entführungsopfer töten und verschwinden lassen, um keine Hinweise bzw. Beweise zu hinterlassen.

Wie kann man sich nun vor Entführungen, Kidnapping, Menschenraub und Freiheitsberaubungen schützen?

Kidnap & Ransom – bzw. Entführungs – Awareness ist ein wichtiger Ansatz, um bestmöglich auf den Fall der Fälle vorbereitet zu sein oder erst gar nicht in solch eine Situation zu gelangen. Des weiteren haben vermögende Familien natürlich die finanziellen Mittel sich mit Personenschutz (umgangssprachlich auch Leibwächter und Bodyguards genannt) punktuell oder ganzheitlich auszustatten. Dies ist sicherlich neben der vermittelten Awareness eine der Hauptmaßnahmen die man zum Schutz vor Entführungen treffen kann.

Personenschutzmaßnahmen können entweder punktuell oder ganzheitlich umgesetzt werden; je nach Gefährdungslage und Bedrohungslage. Über eines muss man sich aber immer im Klaren sein: Erhöhte Sicherheit kommt immer mit Einschränkungen! Ein ganzheitlicher Personenschutz bedingt Einschnitte in der Privatsphäre, dessen muss man sich als Schutzperson bzw. Schutzfamilie bewusst sein.

K&R Versicherungen werden von diversen Versicherungsagenturen und Versicherungsunternehmen angeboten; beispielsweise sind dies AON, ERGO, VHV, AXA, GOTHAER, GENERALI, HDI GERLING, ZURICH um nur einige davon zu benennen. Lösegeldversicherungen oder auch Entführungsversicherungen werden dementsprechend auch von Unternehmen in Anspruch genommen, welche z.B. in Regionen mit einem hohen Risiko und hoher Entführungsgefahr operieren. Selbstverständlich können auch (vermögende) Privatpersonen und Familien solche Spezialversicherungen für sich abschließen.

Fazit:

Eine Entführungsberatung, K&R Beratung und im Negativereignisfall auch Verhandlungsführungen mit den Entführern sowie Lösegeldverhandlungen sind nichts für Amateure, Rambos und unerfahrene Sicherheitsberater. Familien und auch Unternehmen sowie die rechtlichen Vertreter sind hierbei immer überfordert und bedürfen professioneller Unterstützung. Erfahrene Sicherheitsexperten können sowohl Kidnap & Ransom bzw. Entführungs – Awareness für ein Unternehmen als auch für gefährdete vermögende Familien bieten. Ein umfassendes Schutzkonzept, welches ebenfalls Personenschutzmaßnahmen inkludieren kann bzw. sollte, rundet das Schutzprogramm ab.


Verhalten bei einem Terroranschlag oder Amoklauf: Best Practice … Run, Hide & Tell

23.07.2016

 

Im Zusammenhang mit einem Terroranschlag und/oder einem Amoklauf, so wie am vergangenen Freitag (22.07.2016) in München geschehen, empfehlen wir folgendes Verhalten:

Run, Hide & Tell … Laufen, Verstecken & Berichten / Notruf

 

LAUFEN

Reagieren Sie schnell!

Laufen Sie weg, falls möglich!

Wählen Sie die für Sie vermeindlich beste Option!

Gibt es eine sichere Fluchtroute oder einen sicheren Fluchtweg?

Ist eine Flucht vielversprechender als sich zu Verstecken?

Fordern Sie Andere mit auf, sich ebenfalls vom Anschlagsort zu entfernen!

Lassen Sie Ihr Hab & Gut zurück!

 

VERSTECKEN

Wenn Sie nicht weglaufen können, dann verstecken Sie sich und schützen Sie sich vor Projektilen!

Wenn Sie die Angreifer nicht sehen können, dann heisst es nicht, dass diese Sie nicht auch sehen können!

Nutzen Sie Verstecke hinter festen und massiven Wänden oder Ähnlichem!

Machen Sie sich so klein wie irgendwie möglich! Gehen Sie in die Hocke oder legen Sie sich hin!

Wählen Sie Ihr Versteck gut aus, so dass Sie ggf. doch noch eine Fluchtmöglichkeit haben!

Seien Sie ruhig, stellen Sie Ihr Handy auf lautlos und den Vibrationsalarm aus!

Bewegen Sie sich nicht!

Falls möglich, schließen Sie sich irgendwo ein!

 

BERICHTEN / NOTRUF

Rufen Sie die Polizei!

Was muss die Polizei wissen?

Wo sind die Angreifer?

Wieviele Angreifer sind es?

Wie sind die Angreifer bewaffnet?

Wie sehen die Angreifer aus?

Wo befinden Sie sich?

Geben Sie soviel Informationen wie irgendwie möglich!

Gibt es Verletzte / Tote?

Wieviele Opfer sind noch mit betroffen bzw. eingeschlossen oder vor Ort in Gefahr?

Nutzen Sie keine Sozialen Netzwerke wie beispielsweise Twitter, Facebook & Co.

Die Angreifer informieren sich darüber möglicherweise auch und bekommen so wertvolle Informationen von Ihnen!

 

Was ist hierbei der Unterschied zur amerikanischen Variante „RUN – HIDE – TELL – FIGHT“?

Das finden Sie hier:

http://www.travel-security-handbook.com/is-hide-run-tell-fight-the-better-solution-in-order-to-survive-a-terror-attack-or-a-public-shooting/


Risikobegrenzung, Risikominimierung, Risikoreduzierung für exponierte Personen und Familien

24.06.2016

Die Zahl der Personen und eventuell auch ihrer Angehörigen, die von diversen Gefahren bedroht sind, welche von finanziellen Schäden über Rufschädigung bis zu Bedrohung der Gesundheit und des eigenen Lebens reichen, ist viel höher, als man annimmt. Wohlhabende oder reiche Familien, Personen des öffentlichen Lebens, Politiker, Diplomaten, auch Sportler und Filmstars können bedroht sein. Man kann das Objekt von Neid und Missgunst sein, Ziel von Racheakten, Mittel zum Zweck in der Industriespionage, oder einfach auch nur das Ziel von Leuten, welche sich in betrügerischer Absicht mit den Vermögenswerten einer Person oder Familie bereichern wollen. Dies kann durch Entführung und Erpressung geschehen, einfachen Diebstahl oder Raub und gar Mord.

Risiken erkennen

Die Risiken, gerade in unserer sehr Internetorientierten Welt sind vielfältig und umfangreich. Die Risikoreduzierung bzw. Risikominimierung für vermögende und exponierte Personen und Familien muss sich daher auf alle Facetten des öffentlichen Lebens erstrecken, wie banal diese auch scheinen mögen.

Ein potenzieller Dieb kann sich alleine schon in sozialen Netzwerken Informationen verschaffen, indem er sich einer Person oder Familie mit vorgetäuschten Freundschaftsabsichten nähert. Ein Facebook Post, der erkennen lässt, wann man z.B. in Urlaub fährt, ist der ideale Hinweis für Diebe.

In Online-Foren werden oft noch mehr Informationen preisgegeben, hier erfährt man Details über die Vorlieben und Lebensgewohnheiten einer Person. Der simple Post, dass eine Mutter oder Vater jetzt die Kinder von der Schule abholt, wie jeden Tag, gibt vielleicht Informationen preis über erstens, die Schulzeiten, zweitens, den Schulort. Im schlimmsten Fall sind dies für einen potenziellen Entführer die besten Informationen und Voraussetzungen.

Fachleute für Risikobegrenzung, Risikominimierung bzw. Risikoreduzierung

Der Laie ist möglicherweise mit dem Schutz seiner eigenen Person oder der Familie überfordert. Die Risikoreduzierung für vermögende und exponierte Personen und Familien ist eher eine Sache für Fachleute. Risiken zu erkennen, einzuschätzen und nach Möglichkeiten abzuwenden, ist ein sehr komplexes Thema. Es wird umso komplexer je bekannter eine Person ist, oder/und je größer die Familie ist. Bei großen Familien ist die Gefahr, dass Lücken entstehen, über welche Betrüger Informationen erhalten können sehr groß.

Wir sind heute in der Regel viel zu sehr vernetzt, es gibt kaum ein Detail, dass nicht zumindest 20 bis 50 Menschen, oder eher mehr, mit genauester Gewissheit über uns wissen. Das Potenzial, welches alleine in dieser immer noch relativ kleinen Gruppe von Menschen liegt, dass diese Informationen in die falschen Hände geraten, ist groß.

Schutzmaßnahmen

Zur Risikominimierung gibt es viele Wege und Methoden. Nachdem zunächst einmal die Gefahrenquellen erkannt sind, der jeweilige Risikograd eingeschätzt und bewertet wurde, kann man ein Schutzkonzept entwickeln. Ein Fachmann wird die Situation objektiv beurteilen und Methoden zur Risikoreduzierung vorschlagen und auch implementieren. Eine Person alleine ist oftmals überfordert und wenn eine ganze Familie hinzukommt, dann werden Risiken und Gefahren schnell unüberschaubar.


Gefahr für Personen des öffentlichen Lebens, durch psychisch gestörte Personen und Stalker

17.06.2016

Im Monat Juni 2016 ereigneten sich zwei schreckliche Ereignisse, bei denen zwei Frauen leider ihr Leben lassen mussten.

In den USA traf es die „Voice Kandidatin“, Frau Christina Grimmie, die im Alter von 22 Jahren ihr Leben durch einen psychisch gestörten Menschen im Rahmen einer Autogramstunde verloren hatte.

Der 27 – jährige Täter war nach Polizeiangaben psychisch gestört und befand sich nach seiner Wahrnehmung in einer Beziehung mit seinem Idol Christina Grimmie. Um ihr zu gefallen unterzog er sich Schönheitsoperationen und ernährte sich vorwiegend vegan um schlank zu werden. Bekannten und Kollegen erzählte er, dass er Christina Grimmie eines Tages mal heiraten werde. Diese Wahrnehmungsstörung wurde Christina Grimmie letztendlich zum Verhängnis.

Als bekannt wurde, dass Christina Grimmie anscheinend mit ihrem Produzenten in einer Beziehung sei, so beschloss der Täter sich an ihr zu rächen und seiner Enttäuschung und Frustration freiem Lauf zu lassen. Er streckte sie mit mehreren Schüssen im Rahmen einer Autogrammstunde nieder und richtete sich dann selbst.

Der zweite schreckliche Fall aus dem Monat Juni 2016 ereignete sich in den UK. Dort traf es die britische Parlamentsabgeordnete der Labour Partei, Frau Jo Cox, die sich für den Verbleib Großbritanniens in der EU einsetzte.

Gemäß offizieller Angaben hatte der Täter eine „Vorgeschichte psychischer Erkrankungen“ und hatte angeblich ebenfalls einen islamophoben und rechtsextremen Hintergrund.

Im Rahmen des Wahlkampfes und dem Vorlauf zum Referendum zum Austritt Großbritanniens aus der EU streckte der 52 – jährige Täter die Politikerin mit mehreren Messerstichen und Schüssen nieder; sie starb später an den Folgen ihrer Verletzungen im Krankenhaus. Der Täter soll angeblich mehrfach „Britain First“ gerufen haben; ob dies im Zusammenhang mit dem Referendum oder einer vermeintlich rechtsextremen britischen Partei stand, bleibt zu klären.

Laut Medienberichten zufolge hat Jo Cox bereits seit geraumer Zeit Bedrohungen von Dritten / Unbekannten erhalten, die die britischen Behörden sehr ernst genommen hatten. In diesem Zusammenhang waren beispielsweise umfassende Sicherheitsvorkehrungen für das Wohnboot von Jo Cox vorgesehen.

Jo Cox starb knapp eine Woche vor ihrem 42. Geburtstag.

Zumindest im ersten Fall von Christina Grimmie handelt es sich zweifelsfrei um einen Stalker, der psychisch gestört unter Wahrnehmungsstörungen verfügte.

Wer nun glaubt, dies passiert nur in den USA oder in Großbritannien, der irrt gewaltig.

In Deutschland wurden in 2014 knapp 22.000 Stalkingfälle polizeilich aktenkundig. Davon wurden lediglich knapp 4% angeklagt und knapp 2% verurteilt; eine erschreckende niedrige Quote. Die Dunkelziffer ist auch hier, wie beispielsweise bei Entführungsfällen, auch gleichwohl höher als die polizeilich bekannten Fallzahlen.

In Deutschland werden rein statistisch gesehen knapp 12% aller Menschen einmal in ihrem Leben Opfer von Stalkern; die Dunkelziffer nicht mit eingerechnet.

Wie kann man sich nun bestmöglich in einem Stalkingfall verhalten?

Hier ein paar Empfehlungen aus der Praxis:

Machen Sie dem Stalker/in unmissverständlich klar, dass Sie keinerlei Kontakt wünschen.

Lassen Sie sich auch nicht auf eine „letzte“ Aussprache oder Ähnliches ein.

Nehmen Sie eine konsequente Haltung ein.

Ignorieren Sie den Stalker am Besten völlig.

Bestimmte Reaktionen werden oft vom Stalker falsch interpretiert.

Gehen Sie auf keine weiteren Versuche des Stalkers ein, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.

Dokumentieren Sie Alles, was der Stalker schickt, mitteilt, oder unternimmt damit Sie, falls erforderlich, Fakten und Beweismittel haben.

Informieren Sie Ihr gesamtes Umfeld (z.B. Ihre Familie, Freunde, Arbeitskollegen und Nachbarn), wenn Sie Opfer eines Stalkers geworden sind.

Bei einer akuten Bedrohung alarmieren Sie die Polizei und machen Sie andere Personen auf Ihre Situation aufmerksam. Sie können ebenfalls Rat & Tat von privaten Sicherheitsexperten einholen, die Ihnen ebenfalls Personenschutz und auch Objektschutz an die Seite stellen können.

Informieren Sie Ihren Arbeitgeber, wenn der Stalker ein Kollege oder Mitarbeiter in Ihrer Firma ist.

Lassen Sie sich bei Telefonterror und via Internet, Email oder Ähnliches von der Polizei oder privaten Sicherheitsexperten beraten.